Spaziergang Park Schönbusch Aschaffenburg
Ältester Landschaftspark Deutschlands
Wir starten am Parkplatz (Navi: Kleine Schönbuschallee 1, 63741 Aschaffenburg) und passieren das Restaurant Kulinarischer Schönbusch und den dazugehörigen Biergarten mit Selbstbedienung, den wir in Sommer und Winter uneingeschränkt empfehlen können.
Den Park ließ der Mainzer Kurfürst ab 1775 in direkter Sichtachse zu seiner Sommerresidenz errichten. Damals kamen Landschaftsgärten nach englischem Vorbild gerade in Mode. Man hatte allerdings in Deutschland keinerlei Erfahrung mit der Umsetzung. Erst der Hofgärtner Sckell erreichte 1783 eine stimmige Gestaltung, die im Wesentlichen bis heute erhalten ist. Unterwegs gibt es immer mal wieder eine Übersichtstafel. Wir geben bei der Wegbeschreibung unten die Nummern in der Tafel mit an. Zusätzlich sind alle Sehenswürdigkeiten in der Google-Karte oben mit Sternchen gekennzeichnet (anklicken).

Am Biergarten (2) schließt sich ein großer Spielplatz an. Direkt dahinter befindet sich ein spektakulärer Irrgarten (30), der nach historischem Vorbild aus dem Jahre 1820 gestaltet wurde. Einmal zur Mitte und zurück ist Pflicht. Wer mag, kann von einer Empore aus zuschaun.
Anschließend geht es weiter einen kleinen künstlichen Berg hinauf. Auf der nördlichen Anhöhe steht ein Aussichtsturm (7) von 1790, neben dem man einen schönen Rundblick auf den Park genießen kann. Die Teufelsbrücke (7) führt uns auf die südliche Anhöhe. Sie wurde nach dem Vorbild einer gleichnamigen Alpenbrücke erbaut. Unterhalb findet sich eine historische Drehbrücke (6) von 1802, mit der man in vergangenen Zeiten ein Inselchen im Unteren See (4) begehen konnte.
Wir gehen ein Stück ostwärts zum Speisesaal (29) und weiter zur Wacht (27). Von hier spazieren wir an einer Kuhweide zum Dörfchen (24). Diese Art Staffage-Siedlungen wurde nach Vorbild ähnlicher Anlagen aus dem Park Versailles gestaltet. Die Fürsten veranstalteten hier u.a. kleine Feste, bei denen sich die Herrschaften in die Kleidung von Bauern hüllten, um das idealisierte Landleben nachzuspielen. Der Erzbischof bewohnte dabei gelegentlich das Salettchen (22) etwas abseits des Dorfes. Das Haus ist innen sehr schön bemalt. Leider sind die Gebäude im Park nur sehr selten zu besichtigen.
Weiter geht es gen Norden. Bald erreichen wir das Philosophenhaus (20) von 1787. Wer einen Blick durch die Fenster wirft, der sieht eventuell die Büsten der Philosophen sowie Fortuna mit der "Urne des Schicksals". Kurze Zeit später treffen wir auf den schönen Freundschaftstempel (19). Davor plätschert ein kühler Bach. Im Sommer kann man hier die Füße ins Wasser halten.
Am See liegt das klassizistische kurfürstliche Schlösschen (9) mit sehenswerter Innenausstattung im Louis-seize-Stil. Hier lohnt sich eine der historischen Kostümführungen, die leider wegen Covid zur Zeit nicht stattfinden.
Weiter geht es zum beliebten Fotomotiv Rote Brücke (10) im Norden des Unteren Sees. Auf der Brüstung sind vier hübsch gestaltete Sphinxen zu bestaunen. Unterhalb warten im Sommer die fetten Karpfen auf ein paar Krümel. Wir wandern unterdessen am östlichen Seeufer zurück. Im Sommer kann man hier ein Ruderboot mieten oder ein köstliches Softeis beim Vermieter kaufen.
Abschließend besucht man natürlich den Biergarten. Die frischen Brezeln sind die besten in der ganzen Region. Auch im Winter kann man einen Glühwein genießen. Wem die Tour gefallen hat, der findet hier im Blog noch eine größere Runde, bei der auch der sehr interessante südliche Teil des Parks besichtigt wird.
(Beitrag aktualisiert am 14.05.2022)
In der Gegend um Aschaffenburg gibt es weitere schöne Touren (Link klicken):
- Aschaffenburg-Park Schönbusch-Mainufer
- Spaziergang am Aschaffenburger Mainufer
- Aschaffenburg Park Schöntal und Fasanerie
- Babenhausen-Pyramideneiche-Altstadt
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