Idstein Altstadt - Limes
Der Taunus von seiner schönsten Seite
Wir starten am kostenlosen Schlossparkplatz (Limburger Str. 21, 65510 Idstein). Von hier umrunden wir das Residenzschloss und gehen auf einer Treppe hinauf zu einer alte Brücke, die den Halsgraben zwischen Schloss und der alte Oberburg überspannt. Die Burg wurde im 11. Jh. von den Herren von Idstein errichtet. Im 17. Jh. wurde die Vorburg abgerissen und die Dreiflügelschlossanlage im Stil der Renaissance errichtet. Heute ist hier u.a. ein Gymnasium untergebracht.
Wir wenden uns nach Süden und schauen auf die Überbleibsel der Oberburg. Der markante Bergfried ist das Wahrzeichen von Idstein und wird heute Hexenturm genannt. Hexen waren hier wohl eher nicht untergebracht. Die Gebäude der Hauptburg und der Torbogenbau wurden im 17. Jh. zu Verwaltungsgebäuden umgebaut. Mittig in der Anlage ist ein schön gestalteter Renaissancegarten integriert. Ein weiteres kleines Gärtchen, genannt Hochzeitsgarten, befindet sich links am Torbau vor dem Standesamt.
Wir durchqueren den Torbau und stehen kurz darauf vor dem einzigartigen Fachwerkensemble der kleinen Altstadt, die ihre Schönheit ohne Kriegsschäden bis heute erhalten hat. Idstein erhielt 1287 die Stadtrechte und war Jahrhunderte lang im Besitz der Nassauer Grafen, die hier ihre Residenz unterhielten. Das älteste Haus stammt aus dem Jahre 1410. Für Fachwerkfans gibt es reichlich zu sehen.
Die repäsentativen Bauten am Gustav-Adolf-Platz stammen aus 17. Jh. Neben dem Rathaus steht das "Schiefe Haus" im ehemaligen Halsgraben der Burg. Neben der offenkundigen leichten Schräglage, fällt das eigensinnige vertikale Fachwerk auf (blaue Fassade). Nach der Errichtung des Gebäudes musste die benachbarte Folterkammer aus dem Rathaus ins Torhaus verlegt werden, da im Rathaus mangels Licht nicht mehr sinnvoll gefoltert werden konnte. Ein weiteres Highlight ist das Killingerhaus mit seinen reichen Schnitzornamenten. Eine Inschrift am Gebäude verrät die Erbauer: Conradus Cillingius war ein Gerichtsschreiber am Nassauer Hof und seine Frau Anna Magarethe Loeber war die Tochter des nassauischen Vogts von Bad Ems.
Der Weg führt uns auf der Obergasse nach Süden. Auf dem Weg passieren wir die äußerlich unscheinbare Unionskirche aus dem 13. Jh. Im Inneren ist die Kirche reich im gotischen Stil ausgestattet. Das Ende der Altstadt markiert der prächtige Höerhof. Der Renaissancehof lag früher am Obertor - dem südlichen Ausgang der Stadtmauer. Heute ist hier ein Hotel untergebracht.
Einige Zeit später biegen wir in den Veitenmühlberg ein und folgen einem Pfad bis zu einer Schule. Achtung: Hier sollte man besser links am Gebäude weiter gehen. Wer rechts weiter geht, gelangt bald auf den Schulhof und muss unter Umständen ein hüfthohes Tor überwinden, um auf die Straße "Im Rauenthal" zu kommen. Die Straße wird bald zu "Taubenberg" und mündet in einen Kreisel. Den umgehen wir rechts und nehmen die Unterquerung nach Süden. Der breite Wanderweg verläuft nun einige km immer parallel zum Wörsbach durch die schöne hügelige Taunuslandschaft,
Nach einiger Zeit stoßen wir auf ein Gehöft mit Obstwiese und grasenden Rindern. Danach geht es weiter durch ein Laubwäldchen. Ein Hinweis am Weg verrät, dass hier in der Antike der Limes von Osten nach Westen verlief. Nach einer Kurve folgen wir dem Limesweg (Markierung schwarzer Turm) am Waldrand entlang und weiter über Felder nach oben. Bald stoßen wir auf die Bundesstraße und einen rekonstruierten römischen Wachturm. Dieser kann in den Sommermonaten an bestimmten Tagen besichtigt werden (Infos).
Der Weg führt uns weiter bergab Richtung Westen. Im Tal sehen wir bald die Bebauung von Dasbach. Am Ortseingang überqueren wir den Dasbacher Weg und folgen dem schönen Pfad nach Norden, immer entlang des Flüsschens Dasbach (später Wolfsbach). Dieser Teil gehört zu den schönsten Abschnitten der Tour und bietet herrliche Natur.
Am Ortseingang von Idstein überqueren wir den Wolfsbach und folgen dem Weg an der anderen Bachseite bis in die Altstadt hinein. Auf der Straße Weiherwiese stoßen wir wieder auf Fachwerk. Dieser erweiterte Teil der Altstadt wurde um 1700 errichtet. Die Häuser sind schnurgerade aufgereiht, kleiner und weniger verziert, aber nicht weniger sehenswert. Am Ende stoßen wir auf einen Marktplatz mit Brunnen. Von hier sind es nur noch 100 Meter bis zurück zum Gustav-Adolf-Platz.
Wer einkehren möchte, findet hier reichlich Gelegenheit. Wir haben in einem kleinen Lokal namens
Edoardo gleich nebem dem schiefen Haus eine sehr gute
Pinsa gegessen.
In der Nähe gibt es weitere schöne Touren (Link klicken):
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