Seeheim-Jugenheim Heiligenberg - Burg Tannenberg
Romantische Tour an der Bergstraße
Die Tour beginnt an einem der Schwimmbad-Parkplätze in Jugenheim (Burkhardtstraße 21, 64342 Seeheim-Jugenheim).
Von hier geht es ein Stück durch die kleine Altstadt. Die Ecke Hauptstraße / Alexanderstraße ist sehr sehenswert, denn hier gibt es einen kleinen Rosengarten, das markante Gasthaus Tannenberg und einen hübschen Jugendstilbrunnen. Wir steigen bergan zur Bergkirche. Von hier hat man einen ersten tollen Ausblick über die Dächer von Jugenheim.
Weiter geht es auf eine kleine Runde über den Wingertsweg. Wir biegen bald nach Norden in einen Wiesenpfad ein, der zum Gelände des verfallenen Klosters führt. Die Anlagen auf dem Bergrücken gingen nach der Säkularisation im 19. Jh. in den Besitz der Fürsten von Hessen bzw. von Battenberg über. Die kleine Gedächtniskappelle ist das Mausoleum derer von Battenberg. Dahinter steht ein goldenes Kreuz von 1866 auf dem Lieblingsplatz der Großherzogin Wilhelmine.
Wir umrunden die eingezäunte Anlage. Weiter östlich steht die älteste Linde Deutschlands. Unter dem mächtigen 800-Jahre-alten Baum tagte Jahrhunderte lang das Centgericht. Hier befindet sich auch die romantische Ruine des alten Nonnenklosters aus dem 12. Jh. In der verfallenen Kapelle stehen noch der mittelalterliche Altar und ein uralter Taufstein.
Weiter geht es ostwärts zum Schloss. Der Sommersitz der hessischen Herzöge wurde im 19. Jh. immer wieder umgebaut und erweitert. Hier gingen Diplomaten und Könige ein und aus. Unter anderem besuchte der russische Zar mehrmals das Schloss. Eine kleine sehenswerte Austellung im "Russenhaus" dokumentiert die Geschichte des Ortes. Wer möchte, kann hier gemütlich auf der Terrasse mit schönem Blick über den Schlosspark einkehren.
Wir folgen dem Zeichen SJ1 etwas oberhalb des Parkplatzes. Der Weg führt uns durch den Wald nach Osten und schließlich hinab ins Stettbacher Tal. Hier gibt es eine weitere Einkehrmöglichkeit im Brandhof. Anschließend folgen wir dem Wanderzeichen ein Stück der Straße entlang und schließlich steile 150 Höhenmeter bergan bis zur Burgruine.
Auf der Burg verschanzte sich zuletzt Hartmud von Kronberg. Der Raubritter bereicherte sich einige Jahre lang durch Überfälle auf Kaufleute an der Bergstraße. Im Jahre 1399 hatten die benachbarten Adligen genug und sendeten ein Heer zur Burg. Bei der Belagerung wurden Geschütze und Bliden eingesetzt. Eine der katapultierten Steinkugeln kann man auf dem Burggelände besichtigen. Den Durchbruch brachte aber erst die "Große Frankfurter Steinbüchse". Das monströse Geschütz zerlegte mühelos die Mauern der Festung. Die Besatzung gab auf und die Burg wurde geschleift. Vom Stumpf des Bergfrieds hat man immer noch eine sensationelle Aussicht über die ganze Gegend.
Wir folgen zum Abschluss dem Wanderzeichen Blaue Burg durch schöne Laubwäldchen zurück nach Jugenheim, bevor uns eine Treppe schließlich wieder hinab in den Ort führt.
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