Felsenmeer Klettertour
Der Klassiker für die ganze Familie
Wir starten am Parkplatz Felsenmeer (Navi Seifenwiesenweg 59, 64686 Lautertal (Odenwald)). Das Tagesticket am Parkautomaten kostet 4 Euro. Hier gibt es auch ein Besucherzentrum mit Gastronomie. In diesem Fall würden wir trotzdem empfehlen, einen Rucksack mit Getränken, Pflaster und Süßkram mitzunehmen. Beim Erklettern der Felsen gibt es öfters mal eine Schramme und die Kinder müssen ab und zu mit Getränken und Keksen re-motiviert werden.
Am Hang erstreckt sich der gigantische Strom aus Felsen. Der Sage nach lieferten sich hier zwei Riesen ein Gefecht. Einer der beiden soll erschlagen unter dem Felsenmeer liegen. In Wirklichkeit besteht das Felsenmeer aus einem Mineralgestein namens Quarzdiotrit. Das flüssige Gestein aus dem Erdmantel erkaltete in Million von Jahren und wurde gleichzeitig langsam an die Erdoberfläche befördert. Dabei wurde die Deckschicht immer weiter gedehnt, bis tiefe Risse entstanden. Hier konnte Wasser eindringen und gefrieren. Die Verwitterung wirkte vor allem an den Rändern und Ecken und führte zum typisch rundlichen Aussehen der Felsen ("Wollkissenverwitterung"). Der Schutt wurde schießlich im Lauf der Jahre ausgewaschen.
Wir klettern von Fels zu Fels nach oben. Das Ziel ist beliebt und an sonnigen Tagen kann es auch schon mal eng werden. Ein paar Pausen bieten sich ohnehin an. Wer zu viel hat, findet neben den Felsen jederzeit Fußwege nach oben. Zwischen dem Gestein verläuft ein kleines Rinnsal und bietet Erfrischung an heißen Tagen. Wir raten dringend zu festen Schuhen und einer Hose, die der Kletterei standhält. Meine Jeans war der Strecke nicht gewachsen und entwickelte kurz vor Ende einen 15-cm-langen Riss im Schritt. Das passiert schon mal und ich trug mein Schicksal mit Würde.
Wir empfehlen, die Strecke bis zum Ende zu klettern, denn hier gibt es noch mal ein Highlight. Die sogenannte Riesensäule ist ein Relikt aus römischen Zeiten. Über das gesamte Gebiet wurden fast 300 unfertige oder beschädigte römische Werkstücke gefunden. Das Gestein ist tückisch und unter bestimmten Umständen bemerkten die Steinmetze Materialfehler erst kurz vor der Fertigstellung. Bei der 29-to-schweren Säule wurde der Fehler erst beim Zersägen festgestellt.
Am oberen Ende der Strecke gibt es zwei Optionen. Entweder man folgt einem der ausgeschilderten Wege nach unten, oder man entschließt sich, auch den Rückweg zu klettern. Je nachdem wie fit die Waden sind, kann die Belastung auf dem Rückweg noch mal deutlich steigen. Wir entschließen uns angesichts meiner geplatzen Hose für den sicheren Wanderweg. Dabei gibt es neben dem schönen Laubwald noch mal einige Stationen mit römischen Artefakten oder tierähnlichen Felsformationen zu bewundern.
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